Mendelssohn Violinkonzert in e-Moll ist ein wunderbares Werk, denn es ist eines jener Stücke, die direkt ins Herz treffen.
Und dies ist der Solistin Sorean Kim und dem Sinfonieorchester Opus125 unter der Leitung von Javier Álvarez Fuentes gestern vor dem zahlreich erschienenen Publikum in der Jakobuskirche in Jüchen gelungen.
Mendelssohn hat ganz besonders in dieses Konzert eine unglaubliche Frische hineingelegt, verbunden mit einem endlosen Flow. Seine Ideen fließen. Die Schönheit dieses Werks wächst aus den wunderbarsten Melodien. Der schnelle Wechsel von Stimmungen hält das Publikum in Bann. Es wechselt zwischen Glückseligkeit, Melancholie und Traurigkeit, schwelgt zwischen Hoffnung und Nostalgie und überrascht mit Humor.
Seoran spielt das Violinkonzert mit einer einzigartigen Spritzigkeit und Energie. Mit ihrer Unangestrengtheit und im feinen Zusammenspiel mit den Orchester fließt die Musik perfekt dahin. Der Dirigent Javier Álvarez Fuentes schafft es, diesen Flow und ein Gefühl der Meditation den Musizierenden und dem Publikum zu vermitteln – bis auf den letzten Satz, der voller Virtuosität, Leben und Humor ist. Alle fühlten sich mit- und von den Stühlen gerissen.
Auch Beethovens Sinfonie Nr. 7 in A-dur, op. 92 besticht durch mitreißende Rhythmen, die das Sinfonieorchester im gleichen Konzert unter großer Begeisterung des Publikums spielte. Das Werk strotzt vor rhythmischem Elan und Klanggewalt.
In seiner Anmoderation weist Javier Álvarez Fuentes auf die Aktualität der Musik hin, denn Beethoven komponierte seine 7. Sinfonie im Zeitalter der Befreiungskriege und der aufkeimenden Nationalbewegungen. Und die Uraufführung war eine politische Demonstration gegen die Unterdrückung Europas durch Napoleon. Wieder einmal hat der Abend gezeigt, dass Musik es schafft Menschen zu verbinden, Gefühle und Assoziationen zu entwickeln und Gedanken auszutauschen.
Musik mit Allen.
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