Orgelsinfonie 2008

Rheinische Post (Ausgabe Grenzland Kurier) vom 11.11.2008

Französische Musik in St. Clemens

von Sabine Zeller

VIERSEN. - Der französische Komponist Camille Saint-Saëns hat zwei seiner bekanntesten Werke in London geschrieben. 1886 entstanden dort "Der Karneval der Tiere" und die Symphonie Nr. 3 c-moll op. 78, die sogenannte "Orgel-Symphonie". Ihre melodiös-schwelgerische Üppigkeit wächst aus einem Thema, das sich in allen Sätzen in immer neuen Gestalten zeigt und durchaus das Zeug zum poppigen Ohrwurm hat. Davon konnten sich die Besucher beim Konzert des Sinfonieorchesters Opus 125 in der Kirche St. Clemens Süchteln überzeugen. Vom warmen Fundament der tiefen Bläser bis zum Glaströpfchenregen des Klaviers ging der farbenreiche Klang voll und zugleich transparent durch den Raum. Unter der Leitung von Michael Mengen erfüllte das erweiterte Orchester viele Passagen und Einzelheiten mit so inniger Lebendigkeit, dass damit Schwächen ausgeglichen wurden, die hauptsächlich bei den mittleren Teilen in Intonation und Präzision auftraten.

Bernd Cuypers sorgte durch ausgewogene Registrierung und punktgenaues Spiel für eine gute Übereinstimmung zwischen Orgel und Orchester. Der Klangkörper zeigte sich im ersten Teil des Programms als engagierter, zuverlässiger Partner einer großen Sängerschar, zusammengesetzt aus dem Münsterchor St. Vitus Mönchengladbach (Einstudierung Klaus Paulsen), dem Kirchenchor St. Clemens Süchteln und der Niederrheinischen Chorgemeinschaft Süchteln (Einstudierung Bernd Cuypers).

Auch dieser geistlich-vokale Teil des Konzerts lieferte Eindrücke der französischen Romantik. In der kurzen Vertonung des 83. Psalms von Charles Marie Widor (Orchesterbearbeitung von Bernd Cuypers) brachten die Sängerinnen und Sänger den im Verhältnis zum Text überraschend eindeutigen Gestus feierlicher Melodik und schlichter Größe deutlich ans Ohr. Einfühlsam, kraftvoll und geschmeidig gaben sie die von scheuer Ehrfurcht zu froher Hingabe wechselnden Stimmungen wider, mit denen César Franck in seiner differenzierten Vertonung den Versen des 150. Psalms nachgespürt hat. Anhaltend und herzlich fiel der Applaus des Publikums am Ende der französischen Musikstunde aus.

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