Konzert Oktober 2007
Rheinische Post (Ausgabe Grenzland Kurier) vom 17.10.2007
OPUS 125 und junge Solisten umjubelt
gerade in Zeiten klammer Stadt –und Landeskassen ist eine Institution wie das Orchester „Opus 125“ unverzichtbar. Es bietet – ohne öffentliche Fördermittel - qualifizierten Laienmusikern und vor allem dem Nachwuchs die Möglichkeit, das Spielen in einem Orchester zu erproben und – bei Eignung – sogar solistisch aufzutreten. Den in Viersen ansässigen rund 50 Musikern um Orchesterleiter Michael Mengen wurde nun die Ehre zuteil, das ersten Sinfoniekonzert dieser Saison in der lückenlos gefüllten Festhalle zu bestreiten. Dazu wagte man sich an ein anspruchsvolles Programm – die „Hebriden-Ouvertüre“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das 4. Klavierkonzert G-Dur von Ludwig van Beethoven und dessen 6.Sinfonie.
Als einstimmende Überraschung spielte der diesjährige Stipendiat des Orchesters, der 16jährige Cellist Laurens Groll, mit Einfühlungsvermögen und besonderer Tonschönheit das Prélude d-Moll aus der 2. Solosuite von Johann Sebastian Bach.
Das von Mengen bestens vorbereitete und mit umsichtiger Sorgfalt geleitete Orchester gefiel bei Mendelssohns facettenreicher Betrachtung der rauen schottischen Landschaft vor allem durch seinen eleganten Streicherklang – während die Bläser noch ein wenig matt erschienen. Doch in Beethovens „Pastorale“, die – obwohl der Komponist sie „nicht allzu bildhaft“ gedeutet wissen wollte – der Naturschilderung breiten Raum lässt, hatten Holz- wie Blechbläser ihre große Stunde. Feinnervig und tonschön kosteten sie ihre dankbaren Soli aus und gaben der insgesamt beachtlich gelungenen Interpretation besondere Delikatesse.
Der erst 23jährige Min -Sung Lee war der Solist des Klavierkonzertes. Er traf – vom Orchester einfühlsam unterstützt – dank erlesener Anschlagskultur die lyrische Grundhaltung der fast romantischen Musik, stellte sich aber auch mit Erfolg der reichlich vorhandenen Virtuosität des mitreißenden Werkes.
Frenetischer Jubel für alle Mitwirkenden.