Opernball 2008
wz-newsline.de, 05.05.2008
Fest: Guter Start für den Opernball
Musik sorgte für Gänsehaut.
von Susanne Böhling
Viersen. Gar nicht schlecht. Für den Anfang. Noch dazu, weil der erste Viersener Opernball eigentlich gar keiner werden sollte. „Ich suchte lediglich einen Rahmen für mein Orchester“, sagt Michael Mengen, Orchesterleiter von Opus 125 und Ball-Organisator.
So eine Veranstaltung hatte es bereits im Vorjahr am 1. Mai gegeben. Weil er die Sopranistin Dara Hobbs gewinnen konnte, entstand bei Mengen die Idee „Opernball“. So gehört das Konzert von Opus 125 und der jungen Amerikanerin, bis 2009 an den Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach engagiert, zu den gelungenen Teilen des Opernballs. Für ihre Arien erhält sie begeisterten Applaus und stehende Ovationen. Immer ist sie sicher, immer trifft sie die richtige Lautstärke. Ihre Stimme ist stark, auch bei den leisen Tönen und voller Ausdruckskraft. Gänsehautmomente.
Das Orchester aus halbprofessionellen Musikern spielt voller Schwung und Begeisterung. Mengen hat Stücke gewählt, die es meistert. Wie in der Carmen- Suite von George Bizet im „Los dragons d´Alcala“ nach dem Soloteil von Klarinette und Fagott die Streicher einsetzen – das geschieht so sanft und behutsam, als würden sie ihnen unmerklich einen weichen Teppich unterschieben. Wie sie im letzten Satz „Les Toréadors“ mit Verve und Kraft die Stierkämpfer aufziehen lassen, das reißt mit.
Daraus lässt sich was machen, das ist Grundlage für einen richtigen Opernball. Zu diesen Grundlagen gehört auch das Salon-Ensemble „Wiener Melange“. Kaum setzt es mit dem Frühlingsstimmenwalzer ein, sind die ersten Paare schon auf der Tanzfläche und genießen kurz deren Weite, bevor sie sich füllt. Es gibt also Paare in Viersen, die gerne und gut tanzen, sogar Walzer linksherum, die das richtige Publikum für einen Ball abgeben.